Meditation

© Arthur Elser
Auf den ersten Blick zeigt das Werk von Arthur Elser einen in goldfarbenen, früchtetragenden Baum vor einem, in warmen Farben gestalteten, Hintergrund. In diesem lassen sich in einem zarten violett die Form eines Kreuzes ausmachen. Der Hintergrund wird durch die, im hellen blau gehaltenen, Spitzen durchbrochen, während mittig über dem Baum ein Kasten zu sehen ist, in dem sich blaue und gelbe – mit weißen Akzenten versehene – Vierecke befinden.
Hierin ist das Logo des John Paul II and Mother Teresa International Research Centres zu erkennen. Dabei verweist die Farbe gelb auf den Vatikan und damit auf die kirchliche Verortung, während das Blau an die Streifen am Sari Mutter Teresas erinnert und gleichzeitig einen marianischen Bezug darstellt; Papst Johannes Paul II. verschrieb sich mit seinem Wahlspruch „Totus tuus/ganz Dein“ der Gottesmutter Maria.
Die im Hintergrund dargestellte Kreuzesform breitet sich tragend über die gesamte Bildfläche aus.
Über die Horizontale erstreckt sich der Querbalken des Kreuzes in warmen und kräftigen Farben, die an ein Feuer erinnern. Dadurch liegt eine Verbindung zum brennenden Dornbusch in der Wüste nahe, welcher in alttestamentlicher Tradition der Ort der biblischen Offenbarung Gottes ist.
Zudem wird an die ausgestreckten Arme des Gekreuzigten erinnert, brennend und dürstend vor Liebe zum Nächsten.
Hier findet sich eine Parallele zum Leben Mutter Teresas, die sich durch den Ausspruch Jesu am Kreuz „Mich dürstet“ (Joh 19,28) dazu berufen fühlte ihr Leben gänzlich den Armen zu widmen.
So wie Christus selbst es vorgelebt hat, sollen seine Nachfolger sich entzünden lassen für Gott und ihre Mitmenschen. Auch hier offenbart sich Gott: unverhüllt am Kreuz ebenso wie in der aktiven Nächstenliebe.
Der vertikale Kreuzesstamm ist oben kräftig in dunklem Rot gefärbt und blasst nach unten hin aus. Dies lässt sich als Kraft Gottes aus der Höhe verstehen, die den Lebensbaum (Gen 2,9) am Fuße des Kreuzes erwachsen und reiche, goldene Früchte tragen lässt.
Vom linken Bildrand ausgehend bahnt sich ein helles, kräftiges Blau den Weg ins Zentrum des Bildes und hebt sich deutlich vom Hintergrund ab. Dies symbolisiert das Wasser als Quelle des Lebens. In der Heiligen Schrift ist Wasser oftmals ein Zeichen der heilenden Reinigung und Erneuerung. Zusammen mit den insgesamt leuchtenden und vitalen Farben, die der Künstler für das Werk verwendet hat, entsteht der Eindruck eines Bildes, das von Lebendigkeit und Energie geprägt ist, ohne unruhig zu wirken. Vielmehr verleiht das Kreuz im Hintergrund die notwendige Stabilität – so wie Christus auf der Leinwand des Lebens von Mutter Teresa und Papst Johannes Paul II.